24.03. bis 10.06.2023
Eröffnung: 24.3. | 19:00
1897 unternahm der schwedischge Forscher Salomon August Andrées mit einem Gasballon eine Expedition zum Nordpol. Die dreiköpfige Gruppe kam auf ihrer Reise um. Erst 33 Jahre später entdeckte man Ihre gefrorenen Leichen, - dabei befanden sich Fotonegative, die ihre Reise im ewigen Eis dokumentierten. Der Ort dieser traurigen Geschichte ist karg und immergleich. Man kann sich allzu leicht in ihr verlieren. Ist alles gleich, beginnt man bald an seiner Wahrnehmung zu zweifeln: ist da wirklich etwas oder bildet man es sich nur ein? Gleichzeitig verfeinert sich die optische Wahrnehmung, jede minimale Differenz gewinnt an Bedeutung. Achim Bertenburg greift in seinen neuen Bildern auf einige der Fotografien zurück, die die Forscher vor ihrem Tod noch aufnehmen konnten. Hier und da scheinen die Männer, ihre Zelte oder Schlitten unter den Farbschichten sichtbar zu werden. Ihre Umrisse kämpfen gegen den die Vielfalt der graublauen Farbtöne an. Möglicherweise findet der Kampf aber auch im betrachtenden Auge statt, das die konkrete Figur vor ihrem abstrakten Grund retten muss, um Halt zu haben und sich nicht selbst in der Fläche zu verlieren. Im Delirium der Eiswüste schließlich finden sich grundlegende Themen von Achim Bertenburgs Malerei: diese betreffen die Schattenbereiche der menschlichen Wahrnehmung.