Clara Alisch auf dem Hochkantfilmfest
Lactoland, Clara Alisch, 2021, Deutschland
Die reproduktive Arbeit, die häufig durch Frauen* im Häuslichen geleistet wird, bleibt im kapitalistischen System mit seiner Gleichsetzung von Arbeit und Lohn unsichtbar. Die historische Teilung zwischen dem privaten Raum als Ort der Reproduktion und dem öffentlichen Raum als Ort der Produktion führt zu einer Isolation der reproduktiv Tätigen. Lactoland zeigt eine Protagonistin – die Milcharbeiterin – die sehnsüchtig aus dem Fenster in die Sonne blickt. Von vielen Menschen wird der Anblick des Stillens in der Öffentlichkeit immer noch als Zumutung wahrgenommen. Clara Alisch möchte die Seh(un)gewohnheiten herausfordern, um der Marginalisierung von Care-Arbeit entgegenzuwirken.